Ode an mein Leben
– Transformation –

Erst wollt‘ er nicht, der kleine Wicht,
ins Laute, Kalte, Grelle,
doch eine Saugglocke zog ihn ins Licht,
trotz seiner flehenden Appelle

Freude, schöner Wonneproppen,
Sohn aus überfordertem Haus,
Nein, das Leben wollte Dich nicht foppen,
das suchtest Du Selbst Dir aus

Wem das Gefühl beschlich schon in der Wiege,
in dieser dichten Welt nicht ganz dicht zu sein,
dem schmeckte nie der Kuss der Lüge,
und schien es so, er sei allein

Die Gefallsucht des Egos öffnete ihm Türen,
lockte ihn auf falsche Fährten,
trieb den Luftikus in Manipulationen und Karrieren,
die jeglichen Lebenssinn entbehrten

Seid umschlungen Ängste und Schmerzen!
Euch hat dieser Weg mir kalt serviert
Doch so habe ich gespürt:
Lausche nach Innen und folge dem Herzen!

Ja- ich stehe nicht mehr zur Verfügung
für Erwartungen und Projektionen
Und ich sehe es als Fügung,
mich wieder Selbst zu bewohnen

Verbündete, nicht Konkurrenten,
Ent-wickeln, nicht er-zogen werden,
Denn Ziehen und Zerren trennten
mich vom wahren Paradies auf Erden

Wenn ich fest verwurzelt in der Fülle schwenke
schießt Energiesaft in die Triebe
Nur die Früchte daraus ich Dir schenke,
statt dem Mangel entstammen sie reiner Liebe

Freude ist mein Stimulus,
Sprache mein Weg zu Dir und mir,
Dankbarkeit mein Elexier
im Vertrauen in des Lebens Fluss

Text: Bernd Raguse
Photo: Bernd Raguse