Emotional Eddy
Hemmungslose Hämorrhoiden
im verzagten Arsch
Freuden verkneifend,
blaffend und barsch
So steht er da
stets stramm,
gefühlsklamm
verständnislos unverstanden
Kein Keller
ist ausreichend tief
zum Lachen,
Verkriechen
Gute Miene
im zornig gefalteten Gesicht
zum leblosen Treiben
im geschmacklosen Gericht
der kalten Gesellschafts-Küche
Nie kochte er,
sein eigenes Süppchen,
das er nun auslöffelt,
fade und schwer
Doch heute,
liebe Leute
bricht’s aus ihm heraus,
fällt sein Matrix-Kartenhaus
Entreißt sich aufgewühlt
die Krawatte,
auf die man ihm gefühlt
stets getreten hatte
Wischt weg
die Träne im Knopfloch
stürmt Kopf hoch,
kopflos
die Hochhaus-Etagere hinab
Im Hofe,
kein Knicks mehr,
nur adrenalinschwangeres Gefühlsmeer,
treibt’s ihn zum epochalen Aufbegehren,
zu einer monumentalen Strophe.
Alle Welt
soll es nun endlich wissen,
sein Herz schlägt über sein Gewissen
Und so schreit er es hinaus:
„Ich bin Eddy,
so frei wie nie
Das ist mein Haus,
mein Leben!“
Gehört
hat’s nur der Regen
und eine graue Maus
Text: Bernd Raguse
Photo: pixabay